Freitag, 7. August 2009

Tiefensee besucht Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V.

Tiefensee: Industrieforschung bringt den Osten voran

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung - 06.09.2009: "Das Sächsische Textilforschungsinstitut ist ein exzellentes Beispiel für die große Bedeutung gemeinnütziger externer Industrieforschung in Ostdeutschland. Als wichtiges Bindeglied zwischen Forschung und Produktion bietet das Institut innovative, unkonventionelle Lösungen für breiteste Anwendungsgebiete insbesondere auf dem Gebiet der technischen Textilien."

Das sagte der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder, Bundesminister Wolfgang Tiefensee heute während eines Besuches des Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) in Chemnitz.

Das STFI setzt mit seinen 115 Mitarbeitern die langjährige Tradition sächsischer Industrie fort. Davon profitieren rund 600 Partner und Auftraggeber in 60 Ländern. Im Jahr 2008 erzielte das Institut mit einem Umsatz von 9,3 Millionen Euro das beste wirtschaftliche Ergebnis seiner 15-jährigen Geschichte. Auch für 2009 sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Die Wissenschaftler bearbeiten pro Jahr rund 100 Forschungsvorhaben.

Tiefensee: "Ich habe mich im vergangenen Jahr erfolgreich für die Bereitstellung von 10 Millionen Euro Bundesmittel für die Förderung von Investitionen der gemeinnützigen externen Industrieforschungseinrichtungen eingesetzt, denn sie sind wichtige Mittler zwischen Hochschulen, Forschung und regionalen Branchennetzwerken."

Das STFI ist als Kooperationspartner im Rahmen des BMVBS - Innovationswettbewerbs "Wirtschaft trifft Wissenschaft" an zwei geförderten Projekten beteiligt.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Tiefensee zur Entscheidung der UNESCO über das Dresdner Elbtal

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung - 25.06.2009: Zur heutigen Entscheidung der UNESCO über das Dresdner Elbtal sagt Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer:

"Die Entscheidung kam nicht überraschend. Dennoch ist das ein schwarzer Tag für Dresden und die Kulturnation Deutschland. Ich bedaure sehr, dass es dazu gekommen ist. Es war mehr als genug Zeit für Sachsen und die Stadt Dresden, mit der UNESCO zu einem Kompromiss zu gelangen. Schon eine grundsätzlich andere Brückenlösung hätte genügt. Selbst mein Angebot - mittlerweile durch ein neues 150 Millionen Programm für UNESCO Welterbestätten untersetzt - für eine weltkulturerbeverträgliche Lösung ist nie aufgegriffen worden. Nun geht es darum, alles zu tun, das Elbtal mit seinen Auen und Parks in seiner Gesamtheit zu erhalten. Die Stadt Dresden muss beweisen, dass ihr Bekenntnis zu diesem Kulturdenkmal nicht nur ein Lippenbekenntnis war".

Donnerstag, 12. Februar 2009

Krypta der Stiftskirche St. Servatii in Quedlinburg wird wiedereröffnet

Nationales Monument ab 14. März 2009 wieder für Besucher zugänglich

Quedlinburg (pts090211024) - Die Krypta der Stiftskirche St. Servatii in Quedlinburg gehört zu den schönsten Räumen dieser Art in ganz Europa. Sie entstand im Zuge des Neubaus der Kirche zwischen 1070 und 1129 unter Einbeziehung älterer Bauteile. So greift ihr Ostteil vermutlich den Grundriss der Pfalzkapelle Heinrichs I. auf und auch die im Apsisbereich gelegene Confessio mit reichem Stuckdekor entstand bereits im 10. Jahrhundert. Mit einem Festakt wird dieses nationale Monument am 14. März 2009 wieder eröffnet. Heute evangelisch, wird die Stiftskirche damit auch wieder zum Wallfahrtsort für Katholiken aus aller Welt, wird doch so das Grab der Heiligen Mathilde nach vielen Jahren wieder zugänglich.

Abb. Grabplatte der Äbtissin Beatrix I. - Die Grabplatten gehören zu den ältesten ganzfigurigen Grabplatten in Europa.

Krypten waren historisch Orte des Totengedenkens und der Reliquienverehrung. Als gesonderte Räume mit kapellenartigem Charakter nahmen sie vielfach die Gräber besonders verehrter Persönlichkeiten auf. Die Krypta der Stiftskirche St. Servatii in Quedlinburg birgt die Grablegen König Heinrichs I. (gest. 936) und seiner zweiten Gemahlin Mathilde (gest. 968). Mit der Grablegung Heinrichs in Quedlinburg aufs Engste verbunden war die Gründung eines Kanonissenstiftes auf dem Burgberg, dem heutigen Schlossberg durch die Königinwitwe Mathilde bereits wenige Wochen nach dem Tod Heinrichs. Dieses Stift wurde nicht nur zu einem wichtigen Ort des Totengedenkens an Heinrich I., sondern auch zu einem Ort der Heilssorge der Gründer und der Gründerfamilie und zu einer wichtigen Bildungseinrichtung für Kinder aus dem Hochadel.

Abb. Blick nach Osten - Krypten waren historisch Orte des Totengedenkens und der Reliquienverehrung.

Die Krypta der Stiftskirche ist eine geräumige Hallenkrypta mit reichem Bauschmuck. Neben den Grablegen des Herrscherpaares birgt sie eine Reihe wertvoller Äbtissinnengrabplatten und einzigartige spätromanische Gewölbemalereien. Die ältesten Grabplatten entstanden bereits in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Sie zeigen die Verstorbenen - Kaisertöchter, die dem Stift als Äbtissinnen vorstanden (u. a. Beatrix I., eine Tochter Heinrichs III.) - als Ganzfiguren und gehören damit zu den ältesten überkommenen ganzfigurigen Grabplatten in Europa überhaupt.

Abb. Krypta der Stiftskirche in Quedlinburg - Äbtissinnengrabplatten entlang der Südwand.

Auch die Gewölbemalereien entstanden bereits im 12. Jahrhundert und zählen damit zu den ältesten überlieferten Wandmalereien in Deutschland. Dargestellt sind Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, außerdem einzelne Heilige und historische Persönlichkeiten, darunter ein Bischof und eine männliche Herrschergestalt, letztere inschriftlich als "OTTO MAGNUS" bezeichnet. Der umfangreichste erhaltene Bildzyklus berichtet von Susanna, einer vorbildhaften, gottesfürchtigen und Gott vertrauenden Frauengestalt des Alten Testaments und umfasst allein 10 Bildfelder.

Abb. Gewölbemalerei - Detail aus dem Susannenzyklus.

Wegen großer Schäden an den Gewölbemalereien musste die Krypta 2002 für Besucher geschlossen werden. Bereits 2001 begannen im Rahmen eines Forschungsprojektes der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, umfangreiche Zustandserfassungen. Sie bildeten die Grundlage für ein von der Hochschule entwickeltes Konservierungskonzept, das in den Folgejahren umgesetzt wurde.

Abb. Gewölbemalerei - Gestalt eines Bischofs.

Nach weiteren vom Land Sachsen-Anhalt und der Lotto-Toto GmbH Sachsen- Anhalt geförderten Maßnahmen, zu denen Sicherungsarbeiten an den ottonischen Stuckelementen der Confessio, die Installation einer neuen Beleuchtung und die Reparatur des Ziegelbodens gehören, wird die Krypta am 14. März 2009 feierlich wiedereröffnet werden. Sie wird dann für Besucher der Stiftskirche erneut zugänglich sein, aus konservatorischen Gründen vorerst allerdings nur für 30 Gäste stündlich (Anmeldung über den Besucherdienst empfehlenswert).

Öffnungszeiten:
November bis März
Di. bis Sa. 10.00 bis 15.30 Uhr
sonn- und feiertags 12.00 bis 15.30 Uhr

April
Di. bis Sa 10.00 bis 16.30 Uhr
sonn- und feiertags 12.00 bis 16.30 Uhr

Mai bis Oktober
Di. bis Sa.* 10.00 bis 17.30 Uhr
sonn- und feiertags 12.00 bis 17.30 Uhr
* an Konzertsamstagen letzter Einlass 15.30 Uhr

Dienstag, 5. August 2008

Die Jäger der Nazi-Schätze

SACHSENSPIEGEL REPORTAGE am 06.08.2008, 21.15 Uhr

Deutschneudorf im Erzgebirge ist ein Eldorado der Schatzjäger. Es geht um Gold, Edelsteine und Gemälde, die während des zweiten Weltkrieges hier versteckt worden sein sollen. Im Blitzlichtgewitter der Medien steht dabei seit Jahren immer wieder Heinz-Peter Haustein, der Bürgermeister der Gemeinde.

In der zweiten Reihe gräbt und bohrt dagegen ein schnauzbärtige Mann in der Tarnjacke: Christian Hanisch aus Krumstedt in Schleswig-Holstein. Bisher hatte er kleinere Gegenstände von Weltkriegsschlachtfeldern zusammengeklaubt, jetzt aber will er an das ganz große Ding. Im Winter 2007/08 hatte er Bürgermeister Haustein von den Aufzeichnungen seines Vaters erzählt. Danach müssten Anfang 1945 am ehemaligen Güterbahnhof von Deutschneudorf zahlreiche Kisten mit wertvollem Inhalt vergraben worden sein. Bürgermeister Haustein veranlasste daraufhin am Bahnhof die große Suche, die intensiv von den Medien verfolgt wurde.

Und tatsächlich schienen die Schatzsucher im Februar 2008 fündig geworden zu sein. Christian Hanisch glaubte fest an den Erfolg: "Hier unten ist ein Hohlraum und es sind geometrische Figuren zu sehen, vermutlich Goldbarren!" Doch trotz allen Suchens fand er nichts im harten Erzgebirgsfels. Christian Hanisch lässt sich nicht entmutigen, bohrt unbeirrt auf eigene Faust weiter, auch ohne Bürgermeister Haustein.

Was ist dran am Goldrausch in Deutschneudorf? Ein Fernsehteam begleitet wochenlang die Schatzsucher mit der Kamera und findet Erstaunliches. (MDR)